Dispositiv für sanitätsdienstliche Grossereignisse

Erdbeben, Pandemien, Klimakatastrophen, Chemieunfälle, Überschwemmungen, Erdrutsche, Unfälle mit vielen Beteiligten usw. – solche Situationen können schnell zu Grossereignissen eskalieren.

Tritt ein Grossereignis ein, haben die Mitglieder des sG-Dispositivs die Aufgabe, so vielen Betroffenen wie möglich so schnell wie möglich zu helfen.

Das Wallis ist gut gewappnet, Grossereignisse jeglicher Form zu bewältigen. Das Dispositiv zählt über 100 Personen. Es verfügt über wichtige Einsatzmittel: Sanitätsfahrzeuge, Kommandoposten Sanität, Dekontaminationscontainer und Detox-Fahrzeuge zum Transport von Schutz- und Dekontaminationsmaterial für Chemieunfälle. Rettungsdienste, aber auch Samaritervereine steuern Mitglieder zum sanitätsdienstlichen Rettungsdispositiv zu, damit Grossereignisse effizient bewältigt werden können.

Übersteigt das Ereignis ein bestimmtes Mass, kann das kantonale Führungsorgan (KFO) aktiviert werden.

Koordination sG

Das Dispositiv für sanitätsdienstliche Grossereignisse hat zwei Koordinatoren. Diese Offiziere sind Einsatzleiter Sanität (EL San), die an der Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft des Dispositivs beteiligt sind. Die Organisation von Schulungen und Übungen ist ihre Hauptaufgabe. Sie sorgen dafür, dass die sG-Dokumentation und das für das Dispositiv bereitgestellte Budget korrekt und aktuell ist. Sie koordinieren auch bestimmte Alarme mit der operativen Leitung der KWRO.

EL San / LNA

Bei einem sanitätsdienstlichen Grossereignis wird ein Einsatzleiter Sanität (EL San) und ein Leitender Notarzt (LNA) für die operative Führung aufgeboten.

Diesem Führungsduo unterstehen auf Platz sowohl die «normalen» Einsatzkräfte als auch die zusätzlichen Einsatzkräfte des sG-Dispositivs.

KMS-Detachements

Das Wallis verfügt über zwei KMS-Detachements.

  • Das KMS-Detachement Unterwallis verfügt über eine kantonale mobile Sanitätshilfsstelle (KMS), einen mobilen operativen Kommandoposten (OKP San), ein Detox-Dispositiv und ein Logistikfahrzeug. Um die gesamte Infrastruktur zu betreiben, sind etwa 60 Personen (Profis und Milizkräfte) erforderlich.
  • Das KMS-Detachement Oberwallis besteht aus rund 30 Personen und verfügt über ein eigenes KMS-Fahrzeug.

Wenn es die Art oder das Ausmass des Ereignisses erfordert, können beide Detachements gleichzeitig aufgeboten werden. Bei Grossereignissen, welche die Kapazitäten des kantonalen Dispositivs übersteigen, ist es auch möglich, die Detachements anderer Westschweizer Kantone um Hilfe zu bitten, da die KMS-Dispositive in der gesamten Westschweiz miteinander kompatibel sind.

Kantonale mobile Sanitätshilfsstelle (KMS)

Das Wallis verfügt über zwei KMS-Fahrzeuge: eines in Visp und eines in Monthey. Jedes dieser Fahrzeuge enthält sämtliches Material, das für die medizinische Versorgung von 15 Schwerstverletzten, 30 Schwerverletzten oder 60 Leichtverletzten notwendig ist.

Detox-Dispositiv

Das Detox-Dispositiv umfasst zwei Dekontaminationscontainer und ein Fahrzeug zum Transport von Schutzmaterial. Das Schutzmaterial umfasst Material für das Einsatzpersonal, das in «schmutziger» (d. h. verseuchter oder kontaminierter) Umgebung tätig ist, sowie Ersatzkleidung für die dekontaminierten Personen.

Nach dem Eintreffen an der Unglücksstelle genügen eine halbe Stunde und zwei geschulte Personen, um die Fahrzeuge des Detox-Dispositivs einsatzbereit zu machen. Jeder Container kann bis zu 60 Personen pro Stunde dekontaminieren.